Ein KISI-Musical in Peru! Sophia Oester, eine unserer Mitarbeiterinnen, ist gerade in Peru und hat dort mit den Kindern vor Ort ein Musicalprojekt zum Musical „Der barmherzige Vater“ gemacht – auf Spanisch! Eine Projektwoche mit Proben und Andachten wurde von einer Aufführung beim Schuljubiläum gekrönt. Sophia berichtet:
„Wir haben echt Grund, um dankbar zu sein. Uns gings echt gut, die Kids haben das toll gemacht und gestrahlt wie die Weltmeister. Lehrer, Eltern und sonstige Gäste waren voll berührt von der Geschichte vom verlorenen Sohn, die hier eigentlich so oft in Wirklichkeit passiert – junge Leute, die ihr Dorf verlassen, in die Stadt gehen, um ihr großes Glück zu suchen, den Boden unter den Füßen verlieren und schließlich gestrandet dort leben ohne sich nach Hause zu trauen. Unser Schulleiter plant schon weitere Aufführungen für die anderen Schulen in Curahuasi, ich bin jetzt erstmal fertig und schlafbedürftig. 😉
Aber es hat sich so ausgezahlt. Mein persönliches Highlight war, dass eines der schüchternsten Mädels aus meiner Klasse sich getraut hat, ein Solo zu singen und dass in der Reflexion total viele Kids die Andachten als Highlight der Projektwoche erwähnt haben – ich hab das Gefühl, das hat relativ viel mit den Schweinen Heinrich und Grissini (oder auf Spanisch: Chanchadora und Chanchotico) zu tun, die täglich auf Besuch kamen! 😉
Oh, und dann war da noch die Frage des kleinen Steeph (1. Klasse), ob er sich denn für die Aufführung auch einparfümieren dürfe. 😀
Auch die Gruppe, in der ja Kinder von der 1. bis 9. Klasse waren, ist immer mehr zusammengewachsen. Am Montag gabs noch Tränen im Umkleideraum, als wir angekündigt haben, dass wir barfuß spielen. Ein Mädel erklärte völlig verzweifelt, ihre Füße seien so komisch, so kann sie nicht auf die Bühne. Als ich ihr später Socken leihen wollte, sagte sie ganz selbstbewusst: „Weißt du, Profesora, Abril hat mir vorher erklärt, dass jeder ein bisschen andere Füße hat und dass das ganz ok ist. Jetzt kann ich eigentlich gut barfuß gehen.“ Wie schön, wenn sowas „ganz nebenbei“ passieren darf.
Jack, ein Integrationskind aus der 1. Klasse, erklärte mir Dienstagmorgen, das einzige, was ihm nicht gefallen habe, sei das Lied mit dem vielen Dubidubiduuu gewesen. :D“
Wenn euch das Projekt interessiert. Es gibt auch noch einen Bericht und Fotos von Klaus John und eine Präsentation – zwar auf Spanisch, aber mit tollen Fotos!