Gott ist so treu

25 Jahre KISI, 7. – 8. Dezember

Ganz gespannt habe ich schon auf dieses besondere Wochenende gewartet und erst im Nachhinein bemerke ich, wie erfüllt dieses Wochenende eigentlich war. Gott ist treu – das war auch das Motto der 25-Jahr-Feier von KISI. Kaum zu glauben, aber wahr: KISI gibt es schon ein Vierteljahrhundert. So alt sind die meisten von uns, inklusive mir, noch gar nicht … Bei einem Geburtstag darf natürlich das Geschenk nicht fehlen. Wir haben uns diesmal ein Geschenk selbst gemacht: Ab sofort gibt es das Musical „Ruth“ endlich auch auf DVD. Diese Gelegenheit haben wir uns nicht entgehen lassen, wir haben uns den Film natürlich gleich im Kino angesehen. Was gehört bei KISI-Wochendenden immer dazu? – Richtig, die Heilige Messe. Diesmal sogar eine Festmesse mit unserem Bischof Manfred Scheuer in der Pfarre von Altmünster, wo vor 25 Jahren alles begonnen hat. Da habe ich Gottes Treue nochmal so richtig gesehen: Von einem Kindersingkreis hat sich das alles so ausgebreitet. Zum Beispiel bis nach Wien, wo ich dann dazugekommen bin. Während meiner Zeit bei KISI ist mir klar geworden, dass es nur wichtig ist, was Gott von mir denkt und nicht das, was andere über mich denken. Auf der Busfahrt am Sonntag haben wir geteilt, was wir durch KISI gelernt haben, es war auch voll ermutigend, die Erfahrungen der anderen zu hören. Vom Ruth-Musical hatten wir aber noch nicht genug: Wir durften am Sonntag in der Wiener Stadthalle das Musical spielen (Bericht). Allerdings war es das letzte Mal Ruth in diesem Jahr, nächstes Jahr geht’s dann weiter.

Ich, Sophia W., bin gespannt, was ich noch mit KISI erleben werde.


Hier noch ein paar weitere Impressionen und Geschichten von der „25 Jahre KISI“-Feier: 

Father Emmanuel Tusiime, der Kaplan von KISI Uganda, hat erzählt, wie er damals in den Niederlanden das erste Mal KISI gesehen hat. Er hat, während die KISIs in einer Messe gesungen haben, die Gesichter der Leute beobachtet und sich gedacht: „Das brauchen wir in Uganda auch!“ Und er hat so einiges in Bewegung gesetzt, damit das tatsächlich geschieht. Er hat von schwierigen wie schönen Zeiten bei KISI Uganda berichtet und bekannt, dass er überzeugt ist, dass es sich lohnt und dass KISI wichtig und wertvoll ist für Uganda. Das einzige konkrete Lied, an das er sich noch erinnern kann von dem allerersten Mal, als er KISI damals erlebt hat ist „God’s singing kids“. Darin heißt es „Sharing the Good News of Jesus Christ with you“ („Wir geben die Gute Nachricht von Jesus Christus an dich weiter“), und das war es, was ihn damals ins Herz getroffen hat. „Ihr habt damals die Gute Nachricht mit mir geteilt – und mit so vielen anderen. Und das war es, was ich in Uganda auch haben wollte: Dass die Gute Nachricht weitergegeben wird – an Kinder und durch Kinder.“

Hannes hat eine Geschichte erzählt, die uns eine junge Frau vor dem Jubiläum geschickt hat: Sie war im Alter von etwa zehn Jahren gemeinsam mit ihrer Schwester bei einem KISI-Wochenende in Altmünster gewesen. Sie berichtet, dass sie nicht mehr viel von diesem Wochenende weiß, aber dass sie eine Szene noch heute im Herzen trägt. Sie hat gemeinsam mit den anderen KISIs in der Heiligen Messe gesungen und als in der Zeit nach der Kommunion viele anfingen, miteinander zu tuscheln, hat Hannes sie nicht einfach ermahnt, still zu sein. Sondern er meinte, wenn ein Gast zu Besuch kommt, lässt man ihn nicht einfach in der Ecke stehen und spielt mit seinen anderen Freunden weiter, sondern man beschäftigt sich mit ihm. Sie erzählt, dass sie so begonnen hat, sich mit diesem „Gast“ zu beschäftigen und noch heute ständig darum bemüht ist, ihn nicht nur hin und wieder als Gast aufzunehmen, sondern ihn dauerhaft als König ihres Herzens und ihres Lebens bei sich wohnen zu lassen. Sie schreibt: „Inzwischen ist dieser „Gast“ auch mein Bräutigam geworden, denn ich durfte am 16. September 2017 die Jungfrauenweiheempfangen. 🙂 Danke für den Samen, den ihr gesät habt!“

Das sind jetzt nur zwei Geschichten – viele weitere Geschichten wurden erzählt bei diesem Jubiläum, vorne auf der Bühne oder einfach im Gespräch miteinander. Und noch so viele weitere erzählenswerte Dinge sind geschehen in diesen 25 Jahren – so viele, dass man sie gar nicht alle erzählen, geschweige denn hier aufschreiben könnte. Deswegen beschränken wir uns darauf, Gott dafür zu danken, für alle Geschichten, die wir kennen, aber auch für alle, die wir vielleicht  nie erfahren werden. Einige KISIs haben vor der Festmesse Gott gedankt für Dinge, die in diesen 25 Jahren bei und durch KISI geschehen sind und für die sie ganz persönlich dankbar sind: Dass sie durch KISI Gott persönlich kennengelernt und eine Beziehung zu ihm aufgebaut haben, dass sie dort viele wertvolle Freundschaften geschlossen und ein Netzwerk von christlichen Bekannten aufgebaut haben, dass sie ermutigt wurden und erlebt haben, dass der Glaube an Gott etwas Lebendiges und Wertvolles ist und dass sie nicht „die Komischen“ sind, weil sie als Einzige in ihrem Umfeld an Gott glauben. Dass sie lernen durften, wie wichtig und schön es ist, mit Kindern zu arbeiten, dass sie den Wert der Ökumene und der „Einheit in Vielfalt“ erleben und schätzen lernen durften und dass sie ihre Talente entwickeln konnten – im Musicalspielen, aber auch in ganz vielen anderen Bereichen.

Pfarrer Trinkfass aus der Pfarre Altmünster hat am Ende noch etwas Besonderes gesagt: Früher gab es viele Ordensgründungen, heute gibt es kaum noch welche. Er sagte, er sei aber überzeugt, dass das nicht bedeutet, dass heutzutage nicht mehr genügend Leute glauben oder dass wir nicht mehr „fest genug“ glauben – sondern dass es heute vielleicht neue Formen gibt, wie sich das ausdrückt. Und dass Bewegungen wie KISI eine Form sind, wie das heutzutage geschieht – sozusagen eine „neue Art von Ordensgründungen“. Wir sind dankbar für alles, was Gott in KISI hineingelegt hat und was er durch uns ausdrücken möchte. Wir sind dankbar, dass er uns ruft, ihm auf vielfältige, aber intensive, tiefgehende und immer wieder auch radikale Art und Weise zu folgen und dass wir den Segen und die Freude erleben dürfen, die er dabei schenkt.

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