Putzt sich der Kapitän die Zähne?

Ein Mikrofon berichtet von seinen Erlebnissen bei der Musicalwoche in Stubenberg vom 25. bis 29.7.2015.

Es ist dunkel. Es ist immer noch dunkel, aber ich höre jetzt Stimmen und da: Es ist hell! Jetzt werde ich endlich aus meinem Case rausgelassen und auf den Techniktisch gelegt. Direkt neben meinen besten Freund, das Mischpult. Von hier aus hab ich den perfekten Überblick. Die Kinder sind auch schon da. Und jetzt mein Einsatz: Ich werde für die Begrüßung verwendet! Über 50 Kinder sind gekommen, um bis Mittwoch gemeinsam das Musical „Von Gott berufen – Paulus – Botschafter Jesu“ einzustudieren. Dann fangen sie auch schon an zu proben, denn am nächsten Tag werden sie eine Messe gestalten. Einen Teil von einem der Lieder kann sogar ich schon: „Ja, das glaube ich! Ja, das glaube ich! Ja, das glaube ich, groß ist Gott!“ Abends gibt es einen großen Segensteil, bei dem die Kinder sich gegenseitig segnen, aber auch Michaela, eine der Veranstalterinnen, wird besonders gesegnet, denn nachdem sie 10 Jahre lang Musicalwochen organisiert hat, hört sie nun damit auf.

Der Sonntag war auch für uns ein Ruhetag, denn es wurde nur ganz wenig geprobt, aber ins Kino durften die Kinder! Die Musical-DVD „Von Gott berufen – Paulus – Botschafter Jesu“ wurde gezeigt. Am diesem Abend habe ich etwas festgestellt, was sich die ganze Woche durchzog: Ich durfte leider nicht bei der „Gute-Nacht-Geschichte“ dabei sein. Ich wäre zu laut dafür, meinen die Mitarbeiter … Sehr traurig.

Naja, es geht aber auch direkt weiter: Am nächsten Tag werde ich mit einem dramatischen Abschied geweckt: Frau Putz will nicht mit dem Bürgermeister nach Rom fahren. Aber – gute Nachricht! – dafür durfte ich mit! 🙂 Auch wenn der Kapitän so laut geschrien hat, dass er mich gar nicht gebraucht hätte. Als der Bürgermeister gelernt hat, dass er alle seine Sorgen auf Gott werfen kann, hat er überlegt, was seine Sorgen sind. Eine davon verrate ich euch: „Putzt sich der Kapitän die Zähne?“ (Die ist auch für mich als Mikrofon wichtig – denn sonst kriege ich bei seinem Geschrei nicht nur Ohrenschmerzen, sondern kriege auch gleichzeitig noch seinen Mundgeruch ab!)

Am vierten Tag gibt es die erste Durchlaufprobe. Das bedeutet, auch meine anderen Mikrofonfreunde können endlich zeigen, was sie können. Die Kinder sind teilweise ganz schön nervös, aber die Probe läuft schon gut und es werden nur ein paar Feinheiten nochmal geprobt.

Die Nervosität wird irgendwie nicht geringer, denn am fünften (und letzten) Tag werden die Kostüme verteilt – die Aufführung steht vor der Tür! Auch ich werde immer nervöser, denn ich habe sogar zwei wichtige Auftritte: Einmal die Award-Show, bei der jeder Teilnehmer einen Award bekommt, für etwas, das er gut kann oder das ihn auszeichnet. Und dann kommt der Höhepunkt: Die Aufführung! Danach darf ich mich von den Kindern verabschieden und werde zurück in mein Case gepackt.

Vielen Dank für die schöne Woche! So etwas erlebt ein Mikrofon nicht alle Tage …

 

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