KEY-Wochenende, 14. – 16. April 2023
Anna U. hat für uns berichtet, wie sie das Wochenende rund um die Premiere erlebt hat. Fotografisch festgehalten wurde es von Adam D. und Simon W.
Am Freitag hatte ich noch das Gefühl, als wären es ganz normale Probentage. Im Stadtsaal Vöcklabrucks hatten wir ja schon in der Karwoche geprobt. Und der Ablauf des Musicals war ja allen bekannt. Da wir recht spät am Nachmittag mit der „großen Probe“ begannen, waren wir auch danach dementsprechend müde und fuhren ins KISIHAUS zurück.
Am Samstag wurde es dann so richtig ernst. Als ich aufwachte, hatte ich ein regelrechtes Schmetterlingskribbeln im Bauch und ich denke, den anderen ging es nicht besser. Überall am Frühstückstisch wurden Details des Musicals verraten und über den heutigen Tag diskutiert. Man erzählte sich, Mayline würde kommen, (diejenige, die auf Fürsprache von Pauline Marie Jaricot geheilt worden war) mit ihrer Familie! Und der Saal sei ausverkauft! Als wir dann in Vöcklabruck ankamen, wurden wir zuerst abgelichtet (ein Fotograf kam und machte Rollenbilder), dann gings ans Microport-Kleben und Einsingen. Die Generalprobe sollte auch gefilmt werden! Ich fand cool, dass wir die Generalprobe als Premiere für die Unsichtbare Welt spielten. Also für den Himmel. Ich glaube, da haben sich alle noch mehr ins Zeug gelegt, um für den Himmel zu glänzen.
Dann war es endlich so weit. Vor der weltlichen Premiere beteten wir noch in der Gebetsecke, eine Schwester aus Rom kam uns besuchen und das Missio-Team kam an. Das war ein Getümmel hinter der Bühne! Nach einem bewegenden Zeugnis von Maylines Vater, wir waren schon ganz nervös hinter der Bühne, erklang endlich die Ouvertüre.
Was ich toll finde, ist, dass wir uns vor dem Beginn der Vorstellung noch alle segnen. Dann war endlich die erste Szene. Auf der Bühne hat man das Publikum nicht so mitbekommen. Für mich hat es sich eher wie ein Durchlauf angefühlt. Nur durfte nichts schiefgehen. Es wurde nämlich auch gefilmt! An die einzelnen Szenen kann ich mich nicht mehr erinnern. Nur eine Begebenheit möchte ich noch erwähnen. Mir war gar nicht so bewusst, dass die Szene mit Ferdinands Bekehrung so eine Wirkung hatte. Ich war nämlich während dieser Szene in der Gebetsecke, als das Lied endete und plötzlich unten hinter der Bühne jemand so richtig ausgeflippt ist. Ich glaube, da hat sich jemand über die gelungene Szene gefreut …
Auf jeden Fall werde ich das Lied „We are missio“ nie vergessen. Als der Simon (alias Severin) angefangen hat zu rappen, haben die Leute ja schon geklatscht. Aber dann, als unser Einsatz kam, wollten wir gar nicht hinter dem Vorhang hervor kommen – so schien es mir. Wir waren wie erstarrt, von dieser Stimmung im Publikum. Dann kamen wir alle auf die Bühne. Und es war so eine Freude im Raum, dass ich mir die Tränen verkneifen musste. Das Publikum ist GLEICH nach dem zweiten Refrain gestanden und blieb stehend bis zum Verbeugen. So etwas habe ich noch nie erlebt! Auch beim Verabschieden haben mir noch viele Leute „Einfach toll!“ und „Danke.“ zugesagt. Ich glaube, die Leute haben für zwei Stunden ihre Probleme vergessen und bekamen in dem Saal einen Hauch von Himmel zu spüren. Und ich denke das (wirklich!!!) köstliche Essen nach der Vorstellung hatten wir uns verdient.