CD-Aufnahme, 26. – 28. Juni
Stille. Totenstille. Umringt von fünf Mikrofonen und mit erhobenen Armen weist uns der Dirigent den Einsatz, während ein Paar richterlich blickender Augen hinter einer dicken Glasscheibe gebannt auf unseren Gesang wartet. Diese Augen gehören Johannes, dem technischen Leiter dieser sogenannten CD-Aufnahme. Ihm zur Seite stehen – beziehungsweise sitzen – Sarah und Annika, welche genauestens auf jeden einzelnen Ton und dessen Richtigkeit hören.
Ja, es ist ein langer und manchmal auch steiniger Weg, bis man die Lieder eines Musicals (in unserem Fall die Lieder des Musicals Tabea) endlich auf einer CD anhören kann. Der wahrscheinlich langwierigste Part dabei ist das Aufnehmen der einzelnen und vielfach vorhandenen Stimmen – welchen wir bereits in den beiden vergangenen Wochenenden im KISI-Haus glücklicherweise abschließen durften. Natürlich lässt sich hierbei sagen, dass auch ein gewisses geistliches Programm, das Feiern der Messe oder das Lesen der heiligen Schrift zwischen all dem Gesang nicht zu kurz kommt.
So eine CD-Aufnahme beginnt mit dem Einsingen, also dem Vorbereiten unserer Stimme auf die folgende Belastung. Chef hierbei war Johannes Mertl, der sogar in der Staatsoper für einen Kinderchor zuständig ist – also genug Erfahrung für eine wilde Horde wie uns KISIs mitbringt. Danach geht es in den Aufnahmeraum – und damit los! Jeder der einzelnen Sänger oder Sängerinnen trägt einen Kopfhörer, um sowohl die Musik als auch Kommentare zu Fehlern oder „unsauber gesungenen“ Stellen im Stück klar und deutlich hören zu können. Und dabei lässt sich eines sagen: es reicht nicht, nur eine recht angenehme und schöne Stimme zu haben – nein, man braucht eiserne Disziplin, strapazierfähige Geduld und vor allem starke Kniegelenke, um die mehreren Stunden des Singens gut zu überstehen.
Aber dennoch: mit dem ein oder anderen Witz und dem zwischenzeitlichen Lüften kann einem diese Zeit sogar sehr viel Freude bereiten. In diesem Sinne also – bis zur nächsten CD-Aufnahme!
verfasst von Thomas G., mit Fotos von Josef G.