Wenn ein ahnungsloser Gmundner heute Morgen das Toscana-Kongresszentrum betreten hätte, wäre er sicher ziemlich verwundert gewesen. Und ausnahmsweise vielleicht mal nicht wegen Leuten in langen bunten Gewändern, die überall durcheinander laufen, wegen einer Fischerhütte, die vor dem Eingang steht oder Leuten, die gerade eine Wand weiß anstreichen, sondern weil etwa 100 junge Leute stillschweigend beim Frühstück sitzen und andächtig dem 1. Johannesbrief lauschen. Wir hatten heute einen „Ausschlaftag“ und haben dafür unser Morgenlob mit dem Frühstück zusammengelegt und, wie es in manchen Klöstern üblich ist, während des Essens aus der Heiligen Schrift vorgelesen. Und der erste Johannesbrief ist ja ein wirklich cooler Brief. Bei der anschließenden Runde, bei der wir die Sätze, die uns bewegt haben und im Gedächtnis geblieben sind, miteinander geteilt haben, kamen eine Menge toller Wahrheiten zutage: Weil der Heilige Geist unser Lehrer ist, sind wir von keinem anderen Lehrer mehr abhängig. Wir dürfen uns nicht nur Gottes Kinder nennen, sondern wir sind es auch wirklich. Und weil Gott das Licht ist, brauchen wir nicht länger in der Finsternis zu leben.
So gestärkt durchs Wort Gottes gingen wir wieder ans Aufnehmen. Heute stand das Musical „Der barmherzige Vater“ auf dem Programm. Gestern Abend wurde bereits der Prolog aufgenommen, heute begaben sich die Darsteller dann auf den Rummelplatz. Im großen Saal roch es den ganzen Tag lecker nach Zuckerwatte und Popcorn und die Stände sahen wirklich sehr einladend aus. Bis zum Mittagessen waren alle Szenen bis zum Beginn der biblischen Geschichte im Kasten. Danach wurde allerdings nicht mit den Gutshof-Szenen weitergemacht, sondern es standen alle weiteren Rummelplatz-Szenen mit der Lilligruppe auf dem Plan. Am Ende hatte das (Attrappen-)Publikum zwar schon fast wunde Hände vom vielen Klatschen, aber bis zur Zugabe ist jetzt alles im Kasten.
Am Abend feierten wir noch gemeinsam Messe mit Pfarrer Franz Haidinger, der über lange Jahre Hannes‘ Beichtvater war. Dabei bekamen wir eine coole Ermutigung für diese Woche mit auf den Weg, in der wir so viel Energie einsetzen für die Aufnahmen: „Wer aber mit vollen Händen sät“ – und das tun wir diese Woche – „den erwartet eine volle Ernte.“ Auch über diese Woche hinaus ist das eine tolle Motivation, denn „jeder soll also selbst entscheiden, wie viel er gibt.“ Wenn wir uns also entscheiden, viel einzusetzen für Jesus, verspricht er uns, dass wir viel ernten werden. Was für eine Verheißung! Außerdem gibt uns Pfarrer Franz einen Tipp für schwere Zeiten mit, in denen wir nichts von Gott sehen und spüren können: Auch Jesu Gebet, dass der Kelch an ihm vorübergehen möge, wurde nicht erhört, das heißt aber nicht, dass er aufgehört hat zu glauben, dass Gott da ist und dass er vertrauenswürdig ist. „Das nenne ich wahren Glauben“, sagt er, „Nichts sehen von Gott, nichts spüren und trotzdem wissen und glauben, dass Gott da ist, und an ihm festhalten.“
Jetzt nach der Messe werden gerade noch die ersten Szenen der biblischen Geschichte aufgenommen, bevor auch für die letzten Darsteller Feierabend ist. Die anderen gehen schon schlafen oder schauen noch einen Teil von Zoomania an – das ist natürlich auf riesige Begeisterung gestoßen bei den Kids. 🙂
Bitte betet mit für gesegnete Aufnahmen am morgigen Tag, sodass die Szenen mit dem Vater und seinen beiden Söhnen wirklich für viele Leute ein Bild für Gottes barmherzige Liebe werden. Danke für eure treue Unterstützung!